Da im Stress mehr Energie benötigt wird als in Ruhe, muss der Körper mit genügend Sauerstoff für die notwendigen Stoffwechselvorgänge zur Energiegewinnung versorgt werden. Dies wird durch den schneller werdenden Atemrhythmus gewährleistet. Dieser Vorgang ist wichtig, wenn Energie für einen überlebenswichtigen Kampf oder für eine Flucht benötigt wird.

Da heutzutage eine solche Menge an Energie meist nicht erforderlich ist, wirkt sich diese automatische Reaktion auf Dauer negativ auf unseren Körper aus.

Bestimmte seelische Zustände wie Angst, Ärger, Freude, Ruhe,… sind mit einer ganz bestimmten Art von Atmung gekoppelt. Wenn sich der Körper in einer Stresssituation befindet ist die Atmung oft flach und schnell. Mit Entspannung verbindet der Körper eine ruhige und tiefe Bauchatmung. Es heisst nicht umsonst „Die Atmung ist der Spiegel unserer Seele”.

Da die Atmung das einzige Organ im Körper ist, welches sowohl unwillkürlich durch das vegetative Nervensystem, als auch bis zu einem gewissen Grad bewusst gesteuert werden kann, nimmt sie dadurch einen absoluten Sonderstatus ein. Es ist möglich, den Atem zu verlangsamen, ihn für eine gewisse Zeit anzuhalten und auch bewusst zu beschleunigen. Wir können nur nicht, nicht atmen.

Die Folge daraus ist, dass man durch bewusstes Atmen grossen Einfluss auf unsere seelischen und körperlichen Zustände nehmen können.

Diesen Mechanismus macht man sich bei der Atementspannung zu Nutze, wie sie beim Stressbewältigungstraining, im Autogenen Training, beim Yoga, Chi Gong, usw. angewendet wird.

Buchtipp:

Titel: „Atementspannung”
Autor: Dr. med. Adalbert Olschewski
Verlag: HAUG